Tansania – Nationalparks
Tansania - Nationalparks
Norden
Usambara Berge
Bereits bei den deutschen Kolonialherren erfreuten sich die Usambara Berge aufgrund des angenehm frischen Bergklimas, der fruchtbaren Böden und der herrlichen Landschaft großer Beliebtheit. Noch heute kann man deren Spuren durch zahlreiche Bauten und Relikte oft ganz unverhofft antreffen. Zu jener Zeit war Lushoto, der Hauptort der Bergregion noch unter dem Namen „Wilhelmsthal“ bekannt. Dieses Naturparadies für Wanderer und Mountain-Biker ist touristisch weitgehend unerschlossen und sehr wenig besucht. Interessante Kulturtourismusprogramme zu idyllischen kleinen Dörfern gewähren hier authentische Einblicke in den Alltag der Einheimischen. Geführte Genusswanderungen durch die herrlichen Berge belohnen mit grandiosen Aussichtspunkten mit Ausblicken über die endlose Weite der Maasai Steppe. Touren durch Regenwaldgebiete mit seinen schwarz-weißen Colobusaffen oder Wasserfällen begeistern den Aktiv-Reisenden. Dieses hügelige, landschaftlich sehr interessante Terrain ist auch für Mountain-Biker mit verschiedenen Ansprüchen ein Eldorado. Touren mit gemieteten Mountain Bikes können von Deutschland aus organisiert werden.
Kilimandscharo Nationalpark
Der höchste freistehende Berg der Welt ist mit seinen beiden Gipfeln, dem Mount Kibo (Uhuru Peak 5.896 m) und dem Mawenzi (5.149 m) gleichzeitig der höchste Berg Afrikas. Im Norden Tansanias gelegen, wurde er 1977 zum Nationalpark ernannt. Innerhalb jeder Klimazone verfügt er über eine sehr vielfältige Flora und Fauna. Im Westen grenzt der Kilimandscharo Nationalpark an den Arusha Nationalpark mit Mount Meru, im Süden an die Stadt Moshi und an die Massai Steppe, im Norden an den kenianischen Amboseli Nationalpark und im Osten an den kenianischen Tsavo West Nationalpark sowie den Pare Bergen mit dem Mkomazi Nationalpark in Tansania.
Es führen verschiedene Routen auf den Gipfel des Mount Kilimandscharo (Kibo). Beim Aufstieg durchquert man verschiedene Vegetationszonen, angefangen von Regenwald im Tiefland, gefolgt von buschiger Moorheide, riesigen Lobelien, Steinwüste sowie die vereiste Gipfelregion. Am Kraterrand befinden sich verschiedene Gipfel, so der Gillman`s und Stella Point sowie der höchste Punkt am Uhuru Peak mit 5.895 m. Auf der Marangu Route findet der Bergsteiger einfachen Hütten zur Übernachtung vor. Auf allen anderen Routen wird in einfachen Zelten übernachtet. Große bergsteigerische Fähigkeiten benötigt man für die Besteigung dieses faszinierenden Berges nicht, dennoch sollte man die Notwendigkeit einer sehr guten Kondition bzw. Akklimatisierung und adäquate Ausrüstung als Voraussetzung für eine erfolgreiche Gipfelbesteigung nicht unterschätzen.
Um sich optimal für die Besteigung vorzubereiten, kann der landschaftlich beeindruckende und konditionell nicht zu unterschätzende Mount Meru eine lohnenswerte Überlegung wert sein. Für den Aufstieg des Mount Meru sind ca. 3-4 Tage einzuplanen. Für die Kilimandscharo-Besteigung sind 3 -5 Tage einzuplanen sowie 2 weitere Tage für den Abstieg. Es stehen mehrere Routen zur Auswahl, die auch kombinierbar sind.
Marangu Route (Standardroute) – 5 Tage
Diese technisch einfache und landschaftlich sehr lohnenswerte Route beginnt am Marangu Gate. Übernachtet wird in einfachen Berghütten.
Machame Route (Standardroute) – 6 bis 7 Tage
Diese Route gilt als die landschaftlich schönste Route und ist technisch nicht sehr schwer. Einstieg in die Route ist startet bei der Ortschaft Machame. Diese Route hat mit die höchste Erfolgsquote den Gipfel zu erreichen. Übernachtung in Zelten.
Rongai Route – 6 Tage
Diese Route beginnt in der Nähe der kenianischen Grenze in der Ortschaft Rongai. Landschaftlich nicht ganz so schön wie die Machame Route handelt es sich hierbei um eine mittelleichte Route. Übernachtung in Zelten.
Mweka Route – 4 Tage
Diese anstrengende, steile Route startet in der Ortschaft Mweka und gilt als eine Herausforderung und erfordert eine sehr gute Kondition. Aufgrund der Steilheit wird diese Route meistens nur für den Abstieg benutzt. Übernachtung in Zelten.
Shira Plateau Route – 4 Tage
Der Einstieg in die Route beginnt erst auf 3500 m beim Londorrosi Gate. Aufgrund der sehr großen Höhe gleich beim Start ist hier die Gefahr an der Höhenkrankheit zu erkranken nicht unerheblich. Diese Route sollte nur von erfahrenen und geübten Bergsteigern begangen werden. Eine sehr gute Akklimatisierung mit eventueller Besteigung des Mount Meru im Vorfeld ist hier empfehlenswert. Übernachtung in Zelten.
Umwe Route – 5 Tage
Die Tour startet in der Nähe des Dorfes Umwe. Diese Route gilt als sehr anstrengend, denn sie ist sehr steil auf den ersten beiden Tagesabschnitten. Bergsteigerische Fähigkeiten sind hier teilweise erforderlich. Übernachtung in Zelten.
Arusha Nationalpark
Unweit der Safarihauptstadt liegt dieses kleine Naturparadies Afrikas im Nord-Osten des Landes. Aufgrund seiner Lage und geringen Größe bietet er den Vorteil, dass er vor oder nach einer Safari in relativ kurzer Zeit erkundet werden kann. Dieses Juwel bietet eine unheimliche landschaftliche Vielfalt an Lebensräumen und liegt eingebettet zwischen dem Mount Meru (4.562m) und Mount Kilimandscharo (5.895m). Der Park umfasst den kleinen Mount Meru (3.801m) sowie den Ngurdoto-Krater mit seinem feuchten, teils sumpfigen Grund und die kleine Serengeti. Auf seinen Weidegründen tümmeln sich Zebras, viele Antilopenarten, Warzenschweine, Wasserböcke, Büffel, Giraffen, Riedböcke und vieles mehr. Im nördlichen Teil des Parks befinden sich zwischen rollenden Grashügeln die farblich unterschiedlich schillernden Momella Lakes. Er beherbergt Hippos und eine riesige Vielfalt an Wasservögeln. Flamingo-Kolonien gigantischer Ausmaße suchen die sodahaltigen Seen zu bestimmten Jahreszeiten auf. In den üppigen Regenwäldern sind die akrobatischen, schwarz-weißen Colobus Affen leicht zu beobachten. Die schattigen Wälder sind auch der bevorzugte Aufenthaltsort von Leoparden und Elefanten.
Als Kontrast und Ergänzung zu den großen Nationalparks, hat der aktive Besucher hier die Möglichkeit den Nationalpark auch zu Fuß oder im Boot in Begleitung eines Rangers zu erkunden. Bei Bergsteigern sehr beliebt, bietet eine 3 bis 4-tägige Wandertour auf den landschaftlich sehr schönen Mount Meru eine hervorragende Möglichkeit zur Akklimatisierung und Vorbereitung für eine Besteigung des Mount Kilimandscharo. Der sehr lohnende Aufstieg zum Gipfel führt durch Wälder voller Blütenpflanzen und Heidelandschaften.
Tarangire Nationalpark
Dieser äußerst reizvolle Nationalpark besticht durch seine unglaublich schöne Landschaft und Vielseitigkeit. 1970 gegründet mit einer Fläche von ca. 2.850 km² liegt er in der Nähe des Lake Manyara auf einer Meereshöhe von 1.000 bis 1.500 m. Der Nordosten des Parks bis hin zum Lake Manyara bildet ein natürlicher Korridor für viele der wildlebenden Tiere, in dem sie sich frei bewegen und hin und her pendeln. Der im Hochland entspringende Tarangire Fluss, der sich durch den Nationalpark windet, bildet hierbei die Lebensader für viele Tiere, da er ganzjährig Wasser führt. Somit wird er zum Lebensretter vieler Tiere, auch wenn zuweilen nur noch ein kleiner Bach oder Rinnsal zurückbleibt. Man kann hier zu allen Zeiten zahlreiche Tiere beim Trinken und Baden beobachten. Ein sehr interessantes Schauspiel mit phantastischen Fotomöglichkeiten.
Der Nationalpark ist Heimat der größten Wildpopulation außerhalb des Serengeti-Ökosystems. Man findet hier unter anderem große Löwenrudel, Geparden, Leoparden, Gnus, Antilopen, Zebras, Gazellen, Warzenschweine, Giraffen, Flusspferde, Krokodile, Hyänen, Mangusten, Dik Diks, Paviane und viele Tierarten mehr. In der Trockenzeit beherbergt der Park riesige Elefanten- und Büffelherden. Den Tieren bieten sich verschiedene Landschaftsformen, wie weitläufige offene Baumsavanne, Grasland, Hügel, Wasserläufe sowie ausgedehntes Sumpfgebiet. Auch Leoparden bekommt man hier relativ häufig zu Gesicht. In der alljährlichen Regenzeit wandern die Herden weit über die Grenzen des Nationalparks hinaus, um die saftigen grünen Ebenen leer zu fressen.
Trotz des insgesamt trockeneren Klimas im Tarangire Nationalpark wie z.B. im Lake Manyara Nationalpark, findet man hier in den Sumpflandschaften mehr 550 verschiedene Vogelarten.
Eine weitere Besonderheit des Parks sind die gigantischen, uralten Baobab-Bäume, auch Affenbrotbäume genannt. Zusammen mit den schattenspendenden Akazienbäumen prägen sie die perfekte afrikanische Bilderbuchlandschaft und bieten viele Möglichkeiten für wunderschöne Fotoaufnahmen. Erleben Sie die Weite und das Landschaftsbild aus der Vogelperspektive bei einer Ballonfahrt. Diese, sowie Fuß- und Nachtsafaris können wir auf Anfrage gerne für Sie organisieren.
Lake Manyara Nationalpark
Der relativ kleine Lake Manyara Nationalpark liegt mit seinen ca. 220 km² eingeschlossen an der Klippe des Rift Valley, der afrikanischen Grabenbruchkante und dem Lake Manyara. Mit Lebensräumen wie Sumpf, Wald, offenes Grasland, heiße Quellen sowie dem flachen Natronsee selbst, ist er wohl einer der landschaftlich vielseitigsten Nationalparks.
Der Park ist Teil des ausgedehnten Maasai Ökosystems und bildet einen natürlichen Korridor für die jährliche große Wanderung der Gnus, Zebras und Antilopen. Die Besonderheit dieses Parks liegt in seiner enormen Vogelvielfalt. Vogelliebhaber finden hier ein wahres Eldorado. Über 400 Vogelarten, wie der imposante Nashornvogel, der Palmgeier sowie unzählige rosafarbene Flamingos, Pelikane, Kormorane und Störche, halten sich hier auf Ihrer Wanderschaft regelmäßig auf. Nicht weniger bekannt ist der Nationalpark auch für seine baumkletternden Löwen, welche bevorzugt in den angrenzenden Akazienwäldern anzutreffen sind. Auch Leoparden fühlen sich in diesem Landschaftsabschnitt sehr wohl. Auf den Grasebenen trifft man auf Elefanten, Büffel-, Gnu- und Zebraherden, Giraffen, Warzenschweine und Dik Diks.
Als Kontrast zu dieser Landschaftsform birgt der üppige Wald am Steilhang des Rift Valley uralte Mahagonibäume und wird von kleinen Bächen und Wasserfällen gespeist. Hier sorgen Hundertschaften von Pavianen, welche man hier oft sehr leicht direkt am Wegesrand beobachten kann für amüsante Unterhaltung.
Mkomazi Nationalpark
Dieser kleine Nationalpark ist wenig bekannt und besucht, da er östlich, abseits des Northern Circuit liegt. Er teilt sich einen großen Grenzabschnitt mit dem Tsavo Nationalpark in Kenia. Durch die geringen Besucherzahlen sind die Tiere nicht sehr an Autos gewöhnt und deshalb scheuer. Aufgrund seiner Trockenheit beherbergt dieser Park nicht die große Anzahl an Säugetieren wie die bekannteren Parks. Für den wahren Naturliebhaber ist der Besuch des Mkomazi Nationalparks jedoch trotzdem lohnenswert. Mit etwas Geduld kann man Elefanten, Zebras, Giraffen, Kuhantilpen, Büffel, Oryx, kleine Kudu und Elenantilopen sehen.
Es gibt zwei vielversprechende Naturschutzprojekte zum Erhalt des Spitzmaulnashorns (Black Rhino) und des afrikanischen Wildhundes.
Ngorongoro Naturschutzgebiet
Das Ngorongoro Naturschutzgebiet umfasst sehr große Teile des sogenannten Kraterhochlands, darunter die Berge Makerut und Oldeani mit 3.130 und 3.188 m Höhe. Im Westen grenzt es an die Serengeti und nördlich an den Oldoinyo Lengai, den heiligen Gottes-Berg der Massai. Bekannt geworden durch eine ökologische Studie des deutschen Zoologen Bernhard Grzimek mit seinem Dokumentarfilm „Die Serengeti darf nicht sterben“, wurde diese einzigartige Landschaft 1979 UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Neben dem berühmte Ngorongoro Krater weist dieses Gebiet noch weitere kleinere Krater und erloschene Vulkane wie der Olmoti und Empakaai Krater auf. Im Naturschutzgebiet findet man wechselnde Landschaftsformen wie offene Savannen, dichter Gebirgswald, Buschland und Heidelandschaften. In dieser landschaftlich malerischen Region mit seinen rollenden Hügeln sind mehrtägige Wanderungen abseits der touristischen Pfade mit Guides und bewaffneten Rangern erlaubt. Der Wildtierbestand in diesen Regionen nicht sehr hoch und eine gute Kondition ist aufgrund der Höhenunterschiede mitzubringen.
Im Kraterhochland leben neben den Wildtieren auch die Maasai, die sich vor langer Zeit hier ansiedelten. Generell ist es ihnen erlaubt, sich in dem gesamten Areal frei zu bewegen und ihr Vieh zu den Wasser- und Grasflächen zu treiben. Nur eine einzige Bedingung besteht: Sie dürfen nicht sesshaft werden. Die Wahrung des uralten Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur steht im Vordergrund des Naturschutzgebietes.
Zwischen dem Ngorongoro Krater und der Serengeti liegt, ca. 50 km lang und 100 m tief die Olduvai Schlucht, die „Wiege der Menschheit“, wo früheste prähistorische Funde gemacht wurden. Kopien davon können Interessierte in der Nähe in einem kleinen Museum besichtigen.
Ngorongoro Krater
Oft wird er die Perle Tansanias genannt, der berühmte Ngorongoro Krater. Seine landschaftliche Schönheit und reichhaltige Vielfalt sowie enorme Anzahl an Wildtieren, ganzjährig ca. 25.000 Tiere, machen den Ngorongoro Krater zu einem ganz besonderen Naturdenkmal. Im Herzen des Kraters liegt der Lake Magadi der aufgrund seines alkalischen Wassers zeitweise gerne von großen Schwärmen an Flamingos und Pelikanen aufgesucht wird.
Der Krater mit seinen fruchtbaren Ebenen beherbergt fast alle ostafrikanischen Großwildtiere in unglaublich großer Dichte. Er ist wohl das Wildschutzgebiet mit der höchsten Tierpopulation der Erde und wird zurecht als Tierparadies bezeichnet. In der Sprache der Massai bedeutet Ngorongoro „Das große Loch“ und dieser Name ist bezeichnend. Vor zwei Millionen Jahren brach der Kegel eines massiven Vulkans zusammen und schuf den von steil abfallenden ca. 600 bis 700 Höhenmeter hohen Wänden umgebenen 20 km breiten Kessel. Sein Kraterrand erhebt sich bis zu 2.440 m über den Meeresspiegel und umringt vulkanische, wasserreiche Böden.
Hier kann man noch mit großer Wahrscheinlichkeit die sehr stark vom Aussterben bedrohten und von den Behörden engmaschig beschützten Spitzmaulnashörner sehen. Besonders groß ist die Zahl an Zebras, Büffeln, Gnus, Elenantilopen sowie Grant- und Thomson-Gazellen. Sie werden gejagt von zahlreichen Löwen, Tüpfelhyänen und Leoparden. Im Krater selbst halten sich selten mehr als wenige Dutzend Elefanten auf. Diese halten sich eher an den äußeren Hängen des Kraters und im Hochland, insbesondere im Bergwald auf.
Durch die unterschiedlichen Höhenlagen und die Dynamik der Luftmassen unterliegt diese Gegend starken Temperaturschwankungen. Die Höhenlagen sind meist feucht und diesig. Die Kraterränder sind bewachsen mit Busch- und Heideland, Langgrassavanne und Resten von immergrünen Bergwäldern. Der Kraterboden ist bedeckt von Kurzgrassavanne, verschiedenen Wasserstellen und Akazienwäldern.
Am Rande des Kraters wurden Michael Grzimek († 1959) und sein Vater Bernhard Grzimek († 1987) bestattet. Bernhard Grzimek hatte Anfang der 1960er Jahre mit Geldern der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt das Serengeti Research Institute ins Leben gerufen, das die Zug- und Wanderwege sowie das Verhalten der Wildtiere erforschen und so zu ihrem langfristigen Schutz beitragen sollte.
Serengeti Nationalpark
Das Wort Serengeti bedeutet in der Massai Sprache „Endlose Ebene“. Die Serengeti ist eine gigantische Savanne und Naturweltwunder mit einem einzigartigen Ökosystem, welches sich über ca. 30.000 km² im Norden Tansanias, östlich des Viktoriasees bis in den Süden Kenias erstreckt. Es beherbergt die wohl größte Vielfalt an Wildtieren in Afrika wie riesige Büffelherden, Elefanten, Giraffen, zahlreiche Antilopen und Gazellen, Löwen, Leoparden, Geparden, Tüpfelhyänen, Spitzmaulnashörner, Serval Raubkatzen, Schakale, Warzenschweine, Sträuße, Krokodile, Flusspferde, Paviane, Geier, Adler, Sekretäre und viele mehr und ist ein absolutes Muss für jeden Tansania Reisenden. Die Serengeti steht seit jeher für Safari-Abenteuer pur und bietet hervorragende, spannende Wildbeobachtungen.
Tansanias ältester und bekanntester Nationalpark ist berühmt für das sich jährlich wiederholende Naturspektakel, der großen Tierwanderung, auch „Große Migration“ genannt. Getrieben von Urinstinkten setzen sich jährlich zur selben Zeit ca. 2 Millionen Gnus und 300.000 Zebras, Gazellen und Antilopen immer auf der Suche nach nahrhaften, mit Mineralien versetzten Gräsern und Weidegründen im Uhrzeigersinn in Bewegung. Abhängig von den Regenfällen und dem damit verbundenen Nahrungsangebot verlassen die gigantischen Herden ungefähr im November die Masai Mara in Kenia und ziehen Richtung Süden über die Grenze Tansanias in die Süd-Serengeti, wo sie im Januar und Februar auf den nahrungsspendenden Grasebenen ihre Kälber gebären. In dieser Zeit ist die Raubkatzenaktivität besonders hoch und es herrscht ein gnadenloser Kampf zwischen Leben und Tod.
Mitte März setzen nun die ersten Regenfälle der großen Regenzeit ein, mit Höhepunkt im April und Mai. Zu dieser Zeit befindet sich die Migration bereits in der Seronera Region (Zentral-Serengeti) wo sie wie eine große Welle über den West Korridor allmählich Richtung Norden rollt. Die Zentral-Serengeti beherbergt aber auch sehr viele ansässige Tiere und bietet aus diesem Grunde ganzjährig spannende Tierbeobachtungsmöglichkeiten. Vereinzelte Granit-Felsformationen, „Kopjes“ genannt, prägen hier die leicht hügelige Landschaft und bieten Raubkatzen hervorragende Ausblicke für das Erspähen von Beute.
Ungefähr im Juni erreichen die Tiere der Migration die Grumeti Region in der West-Serengeti, wo sie bereits von hungrigen Krokodilen im Grumeti Fluss erwartet werden. Hier teilen sich nun die Herden und wandern über die Lobo Region im Osten und dem Ikorongo Wildschutzgebiet im Westen zu den saftigen Weidegründen im Norden mit Endziel Masai Mara in Kenia. Hierbei pendeln und überqueren sie mehrmals wagemutig den Mara Fluss. Todesmutig stürzen sie sich teils sehr steile Böschungen hinab, wobei zahlreiche Tiere ihren Verletzungen und den gefräßigen Krokodilen zum Opfer fallen. Nun beginnt der niemals endende Kreislauf auf der Suche nach Nahrung von neuem.
Süden
Selous Game Reserve
Mit über 50.000 km² bildet das Selous Game Reserve das größte kontrollierte Wildschutzgebiet von Afrika. Seit 1982 gehört es zum UNESCO Weltnaturerbe. Zusammen mit dem Mikumi Nationalpark und den Udzungwa Mountains bildet Selous ein wichtiges Ökosystem. Aufgrund seiner enormen Größe ist die organisierte Wilderei im Selous ein großes Problem. Trotz starker Dezimierung über die letzten Jahrzehnte ist das Tierreservat Heimat einer sehr großen Elefantenpopulation und zahlreicher anderen Säugetierarten. Anders als in den Nationalparks ist die kommerzielle, kontrollierte Großwildjagd in den südlichen Regionen erlaubt und bilden eine wichtige Einnahmequelle. Die jagdfreien nördlichen Gebiete sind für Safari-Touristen zugänglich.
Der größte Teil des Reservats ist von Miombo Trockenwald bewachsen, welcher in der Trockenzeit seine bunten Blätter abwirft. Große Antilopenarten wie das Kudu, Elenantilopen, Großriedböcke, Rappenantilopen aber auch Wildschweine fühlen sich sehr wohl im Dickicht des Waldes. Wo es Beute gibt sind auch die Jäger nicht weit. So beherbergt das Reservat Löwen, Leoparden, Fleckenhyänen sowie die seltenen, vom Aussterben bedrohten afrikanischen Wildhunde. Hier hat man noch eine gute Chance ihnen zu begegnen. Der Rufiji River windet sich durch die üppig bewachsene Flusslandschaft und bildet ein Refugium für riesige Krokodile, Flusspferden sowie hunderte von Vogelarten, aber auch Büffel, Elefanten, Giraffen und viele andere Tierarten lieben es, sich am Ufer und auf den Sandbänken aufzuhalten.
Eine Boot-Safari auf dem Rufiji River ist sehr lohnend und empfehlenswert. Auch eine Walking Safari ist ein besonderes Erlebnis. In Begleitung eines bewaffneten Rangers und eines Guides kann man die letzte große Wildnis Afrikas zu Fuß erkunden.
Ruaha Nationalpark
Noch wenig bereist sind die Nationalparks im Süden. Hierzu gehört mit ca. 20.226 km² der größte Nationalpark Tansanias, der Ruaha Nationalpark. Lebensader ist der Ruaha Fluss, der sich durch den Park schlängelt sowie seine saisonalen Nebenflüsse. Der Park liegt im Südwesten Tansanias, ca. 130 km westlich von Iringa und ist von weiteren Schutzgebieten umgeben. Die Bruchkante des großen afrikanischen Grabenbruchs (Rift Valley) führt durch einen Teil des Parks. Liebliche Landschaften mit gigantischen Baobab Bäumen, Anabäumen und Akazien machen diesen Park zu einer besonderen Schönheit und beherbergen über 1.400 Pflanzenarten.
Ruaha ist bekannt für seine hohe Anzahl an größeren Kudus sowie seiner großen Elefantenpopulation. Zudem ist Ruaha einer der beiden einzigen Parks , in denen sowohl Rappen- als auch Pferdeantilopen beheimatet sind. Diese halten sich zusammen mit vielen anderen Tieren wie Flusspferden, Krokodilen, Büffeln und Antilopen gerne am Flussbett auf. Ornithologen finden hier ein wahres Vogelparadies. Nashornvögel, Eisvögel, Nektarvögel, Weißstörche u.v.m. sind hier zuhause. Des Weiteren leben hier neben zahlreichen Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen, große und kleine Kudus, Zebras sowie der selten gewordene afrikanische Wildhund.
Mikumi Nationalpark
Nordwestlich vom Selous Game Reserve gelegen ist der noch wenig bekannte und bereiste Mikumi Nationalpark mit ca. 3200 km² der viertgrößte Nationalpark Tansanias. Der Park ist zwischen den Uluguru Mountains im Norden und den Udzungwa Mountains im Süden eingebettet. Im Süden grenzt er im weiteren Verlauf direkt an das Selous Game Reserve. Durch diese Verbindung pendeln die Tiere auf diesem natürlichen Korridor. Der Nationalpark beherbergt eine große Tiervielfalt wie z.B. große Elefantenherden, zahlreiche Löwen, Leoparden, Tüpfelhyänen, Büffel, Giraffen, Zebras, viele große Antilopenarten wie Kudu und Rappenantilope sowie die Größte, die Elenantilope, Krokodile, Flusspferde und nicht zuletzt die seltenen afrikanischen Wildhunde.
Udzwunga Mountains
Udzungwa bietet mit seinen bewaldeten Hängen und Wasserfällen eine spektakuläre Kulisse. Dieses 1.900m² große alte Bergmassiv ist der jüngste Nationalpark (Eröffnung 2006) und besteht teilweise aus sehr altem Regenwald und weist durch seine Jahrtausende Isolation inmitten der Steppen eine sehr hohe Biodiversität mit vielen endemischen Pflanzen und Tieren auf. Zurecht wird diese einsame Bergkette deshalb auch Afrikanisches Galapagos genannt. In ihm tummeln sich viele Tiere, wie z.B. der Udzungwa Stummelaffe sowie die Sanja-Mangabe, eine weitere Affenart, aber auch Löwen, Buschböcke, Buschschweine, kleine Antilopenarten, Klippspringer, Chamäleons und viele Vogelarten. Je nach Höhenlage findet man dort tropischen Regenwald mit bis zu 50m hohen Bäumen, Steppen, Grasland , Miombo- und Bergwälder. Für Wanderer ist Udzungwa ein Paradies. Verschiedene geführte Touren auf schmalen Pfaden führen durch den Regenwald mit Aussichtspunkten z.B. zu den atemberaubenden Sanje Wasserfällen oder mehrtägige Touren z.B. auf den höchsten Gipfel, den Luhombero (2.579m).
Uluguru Mountains
Uluguru bedeutet auf Swahili „Land der Luguru“. Es ist eine ca. 50km lange Gebirgskette, die zwischen Morogoro und dem Selous Game Reservat im Süden verläuft. An den niederschlagsreichen Osthängen fallen bis zu 2.000mm Regen pro Jahr. Die oberen Regionen bestehen aus dichtem tropischen Bergwald der viele endemische Tiere und Pflanzen beherbergt.
Westen
Katavi Nationalpark
Katavi ist einer der wenigen Parks mit der höchsten biologischen Vielfalt in Afrika. Der Anblick ändert sich von den saisonal überschwemmten Grasebenen zu den steilen Felswänden des Rukwa Rift Valley. Dennoch wird der Park von der Miombo-Savanne stark dominiert. Große Antilopenherden fühlen sich hier besonders zu Hause, auch die schwer zu sehenden Arten. Katavi ist einer der beiden einzigen Parks, in denen sowohl Rappen- als auch Pferdantilopen beheimatet sind. Die schiere Anzahl der zu sehenden Tiere ist umwerfend. Büffel, Elefanten, Giraffen und Zebras kommen in großer Anzahl vor. Gejagt werden diese von Löwen, Tüpfelhyänen, Geparden, Leoparden und Wildhunden. Der ultimative Ort um eine hohe Anzahl an Tieren zu sehen, ist direkt am Fluss Katuma und dessen Flussauen sowie die saisonalen Seen Katavi und Chada. An den Seen leben Vögel in Hülle und Fülle. Die vielen Wasserpfützen von Katavi haben die höchste Konzentration von Flusspferden und Krokodilen in Tansania.
Mahale Nationalpark
Geheimnisvoll und tief im grünen Herzen von Afrika, am tiefblauen Tanganyika See, liegt der Mahale Nationalpark. Die Hauptattraktion in den Dschungeln des Parks sind seine Schimpansen, etwas 600 Tiere in 15 Gruppen. Der spannende Höhepunkt des Besuchs ist zweifelsohne das Folgen der Spuren der Schimpansen. Diese sind vollständig an Menschen gewöhnt und lassen sich hervorragend beobachten. Es gibt jedoch auch weitere Affenarten, Warzenschweine, Giraffen, Antilopen und andere Tiere im Park. Ein Aufenthalt am glasklaren Tanganyika See runden den Besuch des Parks ab. Aufgrund seiner Entfernung und Abgelegenheit kann der Park nur mit dem Flugzeug oder Schiff erreicht werden.
Gombe Stream Nationalpark
Am Tanganyika See gelegen, ist Gombe einer der kleinsten Nationalparks in Tansania und Heimat von Schimpansen. Den Prominentenstatus erhielten die vollständig habituierten Schimpansen durch die weltbekannte Naturschützerin Jane Goodall. Ihr Programm zur Verhaltensforschung ist das älteste dieser Art auf der Welt und läuft bis zum heutigen Tag. Der Park mit seiner dichten Bewaldung ist ein Wanderparadies. Hier begegnet man neben Schimpansen auch vielen anderen Affenarten wie Rotschwanzaffen, Diademmeerkatzen, roten Stummelaffen, grünen Pavianen, Bushbabys sowie vielen anderen Tieren. Aufgrund seiner Abgelegenheit kann der Park nur mit einem Boot erreicht werden.