Ruanda – Land und Leute

Ruanda - Land und Leute

Ruanda – das Land der tausend Hügel. Von 1884 bis 1914 war Ruanda eine deutsche Kolonie. Nach dem ersten Weltkrieg wurde es von Belgien besetzt und erhielt 1962 seine Unabhängigkeit. Traurige Berühmtheit erhielt es leider 1994 durch den Genozid und Massaker der Hutu und Tutsi Völker. Heutzutage gilt es als sicheres Reiseland mit hohem Erlebniswert.

Geographie
Ruanda mit Hauptstadt Kigali grenzt im Norden an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden an Burundi und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Ruanda ist eines der kleinsten Länder Afrikas (etwas größer als Hessen) und erstreckt sich über Teile des großen afrikanischen Grabenbruchs. Die Landschaft ist geprägt von einer hügeligen Hochebene mit zum Teil sehr steilen Gebieten. Im Westen sind die zerklüfteten, vulkanischen Virunga-Berge angesiedelt. Im Osten findet man trockene Savannen, die sich mit ausgedehnten Sumpfgebieten abwechseln. Zahlreiche Seen prägen die ursprüngliche Landschaft.

Klima
Dieses landschaftlich unbeschreiblich schöne Land liegt auf einer Höhe von 1000m bis 4500m. Entsprechend ist sein tropisches Klima ganzjährig gemäßigt und verhältnismäßig feucht. Ausnahmen sind hier die hoch gelegenen Virunga-Berge, wo es sehr kühl werden kann sowie die tiefen Ebenen im Akagera Nationalpark. Die Regenzeiten sind von März bis Juni und Oktober/November. Von Juli bis September ist es meist trocken und Regen eher selten. Von Mai bis Juni fällt der meiste Regen.

Tiere und Pflanzen
Im Virunga Nationalpark, dem Nebelwald Nyungwe und im Akagera Nationalpark findet man noch ursprüngliche Vegetation. Der Westen birgt tropischen Bergwald, Bambuswälder und alpine Vegetation. Im inneren Hochland überwiegen Feuchtsavannen und im Osten trockene Savannen. Der Akagera Nationalpark ist regelmäßig Überschwemmungen ausgesetzt, weshalb man hier verschiedene Sumpfpflanzen wie Papyrus, Sumpfgräser und Wasserhyazinthen antrifft.

Ruanda ist nicht zuletzt durch Dian Fossey berühmt geworden, die hier die Berggorillas erforschte. Die letzten Berggorillas, deren Gesamtzahl weltweit bei unter 900 liegt, leben in Familienverbänden im Vulkan Nationalpark. Des Weiteren leben hier auch die Golden Monkeys (Goldmeerkatzen). Im Nyungwe Nebelwald trifft man auch Schimpansen, Paviane und weitere Affenarten an. Anders der Akagera Nationalpark, welcher Heimat von Elefanten, Giraffen Löwen, Leoparden, Antilopen, Zebras, Büffel, Flusspferde, Warzenschweine, Affen, zahlreichen Vogelarten u.v.m.

Menschen und Sprache
Ruanda ist eines der am dichtest besiedelten Länder Afrikas und wird auf ca. 13 Mio. Einwohner geschätzt. Es wird überwiegend Kinyarwanda gesprochen, des Weiteren sind französisch und englisch offizielle Amtssprachen. 

Glaube und Kultur
Mit rund 85 % gehört der Großteil der Bevölkerung dem Christentum an. Ein kleiner Teil ist islamisch und Natur und Stammesreligionen spielen wie im restlichen Afrika eine große Rolle.

Bildung
Es gibt eine gesetzliche Schulpflicht von 12 Jahren ab dem Alter von 7 Jahren. Allerdings ist die Rate der Kinder die die Schule abbrechen oder jahrelang unterbrechen hoch. Gründe hierfür sind oft finanzielle Probleme oder die Notwendigkeit zuhause helfen zu müssen sowie frühe Schwangerschaften. In der Grundschule wird die Nationalsprache Kinyarwanda gesprochen, danach die Amtssprache Englisch. Die ersten sechs Jahre sind gebührenfrei. Diejenigen die es sich leisten können oder ein Stipendium bekommen gehen dann auf ein Internat, welches eine gute Schulbildung bietet. Der Rest geht auf gebührenfreie weiterführende Klassen ihrer örtlichen Schule. Es gibt eine staatliche Universität mit verschiedenen Fachbereichen sowie staatliche Hochschulen.

Politik
Paul Kagame ist Staatsoberhaupt der Präsidialrepublik Ruanda. Die neue Verfassung seit der Beendigung des Völkermords 1994 lässt ein Mehrparteiensystem zu. Eine ausgrenzende Parteienbildung nach z.B. Religion, Ethnie oder Geschlecht ist verboten.

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